WILCO

Star Wars

Im Juli folgten WILCO dem Beispiel anderer Bands und verschenkten ihr neues Album „Star Wars“ als freien Download. Eine nicht unbedingt revolutionäre Idee, die man auch als Werbemassnahme ansehen könnte beziehungsweise als Kapitulation vor der Tatsache, dass das Album früher oder später eh umsonst im Netz kursieren würde.

Wobei man sich als Musiker solche Mätzchen auch leisten können muss. Ein normales Release auf CD und Vinyl gibt es jetzt aber dennoch. Die Band aus Chicago war Mitte der Neunziger in der Nachfolge von UNCLE TUPELO mal als viel versprechender Impulsgeber für Alternative Country angetreten, wovon man inzwischen nicht mehr allzu viel hört, was ihr letztes Album „The Whole Love“ von 2011 allerdings nicht daran hinderte, ein verspätetes Meisterwerk im WILCO-Schaffen zu werden.

Dieses Kunststück kann die Band auf „Star Wars“ allerdings nicht wiederholen, bei dem sie sich hinsichtlich Titel und Katzencover offenbar etwas über gewisse Internet-Marotten lustig machen.

Musikalisch bleibt „Star Wars“ insgesamt leider etwas zu fragmentarisch, auch wenn der teils an Beefheart erinnernde Avant-Pop durchweg originell ist. WILCO sind hier ganz klar die besseren SPOON und haben mit dem fünfminütigen „You satellite“ und dem Bolan-esken „Pickled Ginger“ in jedem Fall zwei richtig herausragende Nummern am Start – wahrscheinlich sind es aber sogar noch viel mehr.