BERND BEGEMANN & DIE BEFREIUNG

Eine kurze Liste mit Forderungen

Der elektronische Liedermacher Bernd Begemann mit seinem Diskurs-Pop im Ox? Warum nicht, schließlich liefert er vier Jahre nach seiner letzten Tonträger-Veröffentlichung mit seiner Band DIE BEFREIUNG ein gewaltiges, vielschichtiges Werk ab.

28 Songs in knapp achtzig Minuten. Einer der wenigen Liedermacher, der nicht in ekligem Selbstmitleid zerfließt, dem es gelingt, auch Liebeslieder zu schreiben, ohne dass es gleich peinlich wird.

Einer von den Guten, ein brillanter Gegenwartsbeobachter, der kämpferisch Stellung bezieht und diese ganzen widerwärtigen Internetvermüller und selbstverliebten Ganzkörperellbogen anprangert.

Mit Songtiteln, die eigentlich schon alles sagen: „Mehr als Erfolg (brauche ich das Gefühl, Euch weiterhin alle Scheiße finden zu dürfen)“. Stilsicher und komisch wie Olli Schulz in seinen besten Zeiten.

In einigen Songs klingt Bernd Begemann wie ein entspannter Rodrigo Gonzalez, überhaupt gibt es auf dem Album auch einige Popsongs, die man sich genauso auch auf dem nächsten DIE ÄRZTE-Album vorstellen könnte.

Sicher zünden nicht alle 28 Songs, trotzdem darf man auch als Punkrocker das Album ruhig mal antesten und damit Geschmack beweisen.