CO-PILGRIM

Slows To Go

Es gab Zeiten, da sind Pilgerer in die Welt gezogen, um nie zuvor gesehene Welten zu entdecken. Und es gab Zeiten, da war der Powerpop so eine Welt, zumindest dem Anschein nach. Mit BEACH BOYS-Harmonien, BYRDS-Gitarren und Popsongs statt Rockopern bot er Anfang der Siebziger einen Fluchtort vor dem Bombast der damals vorherrschenden Rock-Bands.

Das war weniger Kampfansage als Punk, hat auf subtilere Art aber auch Spuren hinterlassen. In den Fußstapfen der Überväter BIG STAR bewegten sich anfangs sogar R.E.M., später TEENAGE FANCLUB, die POSIES und ganz aktuell CO-PILGRIM, die ihr Handwerk im zehnten Jahr Bandgeschichte perfektioniert haben.

Ihr Powerpop klingt routiniert, aber natürlich. „Slows To Go“ hat Songs, die man glaubt schon einmal gehört zu haben, derart stilgetreu arbeiten Mike Gale und seine Band. Eine rundum solide Angelegenheit, wobei man freilich nie Neuland betritt.

Aber das machen 2015 selbst die Pilgerer nicht mehr.