FREAKS OF NATURE

Songs For Savages

Als hätten sie ihre THE MISUNDERSTOOD-, THE ALARM CLOCKS- und Q65-Platten eingeschmolzen und sie sich dann intravenös eingeführt, klingt der ruppige Teenbeat-Mayhem der FREAKS OF NATURE aus Phoenix, Arizona dermaßen unverfälscht, dass der Verweis auf die Koryphäen, die den Sixties-Teenpunk zwei Jahrzehnte später wiederbelebten, auf der Hand liegt: PANDORAS, THE UNCLAIMED, GRAVEDIGGER V.

Das sind schwergewichtige Namen, bei denen die FREAKS OF NATURE den Vergleich aber nicht scheuen müssen und für die ihr minimalistischer Fuzz’n’Harp-Sound hörbar eine Kerze ins Fenster stellt.

Er folgt der Losung, dass weniger mehr sei, und orientiert sich dabei am Rhythm’n’Blues-geprägten Garage-Craze in der Tradition der TELL-TALE HEARTS, WYLDE MAMMOTHS oder THE CRAWDADDYS. Falls deine Plattensammlung also (unverständlicherweise) keine eigene Rubrik für Screaming Apple-Platten hat, kannst du „Songs For Savages“ auch bedenkenlos in den Voxx-Katalog einsortieren.

Dessen ungeachtet sollten FREAKS OF NATURE aber nicht als x-te Erweckungsbewegung der „Back From The Grave“-Nacheiferei verstanden werden. Von Knochenkette/Streifenshirt-Folklore ist hier keine Spur, ihr Basement-Punk ist kein eingemotteter Vintage-Plunder, sondern eine ausgesprochen lebhaftes Teen Angst-Krawall-O-Rama, von dessen scheußlichem Artwork man sich nicht abschrecken lassen sollte.