INTO ANOTHER

Omens

Als das titellose INTO ANOTHER-Debüt 1991 erschien, empfanden das viele Hardcore-Hörer als Schlag ins Gesicht: Richie Birkenhead, bekannt von YOUTH OF TODAY und vor allem UNDERDOG, setzte zusammen mit Ex-BOLD-Drummer Drew Thomas den Trend vieler anderer (Ex-)Hardcore-Musiker jener Tage fort und hatte sich dem Hardrock zugewandt – eine Entwicklung, die erst mit Verzögerung in Europa ankam, wo viele gerade erst an Hardcore Gefallen gefunden hatten und nun schon wieder ein neuer Sound angesagt sein sollte.

Für sich genommen war das Debüt keine schlechte Sache, und mit „Ignaurus“ (1994, Revelation) sowie dem Major-Debüt „Seemless“ (1995) hatten INTO ANOTHER auch einigen Erfolg in den USA – freilich nicht genug, ihr Folgealbum „Soul Countrol“ blieb unveröffentlicht, 1996 war die Band am Ende.

Richie, Drew und Originalgitarrist Peter Moses kamen 2012 anlässlich der 25-Jahr-Feier von Revelation wieder zusammen, mit Reid Black als Ersatz für den 2002 verstorbenen Bassisten Tony Bono, und werden verstärkt durch IGNITE-Gitarrist Brian Balchack.

Mit der „Omens“-5-Song-EP veröffentlichen INTO ANOTHER nun die ersten Aufnahmen seit zwanzig Jahren, und vom ersten Moment an ist klar, dass hier Birkenhead singt – schon bei UNDERDOG war sein Vokalstil einzigartig.

Ob man das mag, steht auf einem anderen Blatt: Axl Rose-Verächter werden auch 2015 keinen Spaß an seiner Art zu singen haben. Die Musik hat sich gefühlt seit damals auch nicht verändert – Entwicklungen wie Post-Hardcore und Post-Hardcore-Prog-Rock scheinen an Birkenhead und Co.

spurlos vorbei gegangen zu sein, man knüpft eher am gerne auch mal balladesken Hardrock der Achtziger (mit Hang zum Bombast) an – speziell die beiden gefühlvollen Nummern „Nocturne no. 11“ und „What went wrong“ sind ...

speziell. Wer sie damals liebte, hat sicher Spaß daran, für alle anderen sind INTO ANOTHER wohl eher ein Kuriosum, gerade vor deren Hardcore-Background