SLEEP KIT

II

Schon bei früheren Konzerten von SLEEP KIT waren sie für mich eine der tollsten neuen Bands der letzten Jahre. Live wie auch auf der EP war es laut und knarzig, es war Noise und auch Punk und es hatte immer wieder diese tollen Melodien.

Nun aber zu „II“, ihrem ersten Album. Das nämlich macht nicht ganz so viel Aufhebens um sich, wie es noch die EP tat. Die neun Songs wirken zurückgenommener, ein bisschen verhaltener. Vielleicht müssen sie nicht immer nach Aufmerksamkeit schreien., denn sie haben sie aufgrund ihres wunderbaren Charmes auch so verdient.

Dem einen oder anderen mag das bisweilen eingestreute Schreien fehlen, aber SLEEP KIT funktionieren auch so, wie wir sie auf „II“ zu hören kriegen. Getragen, verspielt, immer ein bisschen woanders.

Songs wie „t’Dörp“ springen einem nicht ins Gesicht, sie sind einfach da und erzählen Geschichten. Es sind Gedanken über die eigene Person, wo man herkommt, wo man hingehört. Schwermütig sind solche Storys wohl immer, aber inszeniert werden sie hier stets auf herrlich leichtfüßige Art wie in „Foster ghost plan“ oder auch in „Standby me“, manchmal auch mit ein bisschen mehr Noise im Gepäck wie bei „Magnitogorsk“, aber immer verspielt und besonders.

„II“ ist eine tolle Platte, die man wie einen guten neuen Freund ins Herz schließen kann.