COMSAT ANGELS

Fiction

Edsel hat die ersten drei Alben von THE COMSAT ANGELS aus den frühen Achtziger Jahren jeweils als Doppel-CD neu herausgebracht und um zahlreiche Single-B-Seiten sowie John Peel und BBC-Sessions ergänzt.

THE COMSAT ANGELS, 1978 in Sheffield gegründet, waren eine jener Post-Punk-Bands, die dem Sound von JOY DIVISION, SAD LOVERS & GIANTS, THE SOUND und ECHO & THE BUNNYMEN in nichts nachstanden.

Die Stimme von Sänger und Gitarrist Stephen Fellows verfehlte mit ihrer dunklen Prägung nicht das Stimmungsbarometer junger stets in schwarz gekleideter Männer mit Hang zum Eskapismus und der Klangfarbe Moll.

Hervorzuheben ist das Album „Sleep No More“ von 1981. Wenn man hier Songs wie „Dark parade“ hört, fällt es einem nicht schwer nachzuvollziehen, wo die Debütalben von den EDITORS und INTERPOL ihren Nektar gefunden haben.

Wie die Band teilweise diesen speziellen Echo-Drumsound generierte, das hatte etwas von den Wirrungen eines Martin Hannett, dem JOY DIVISION-Produzenten: die Musiker brachten das Schlagzeug aus dem Studio in das Verwaltungsgebäude ihrer Plattenfirma Polydor, bauten es direkt im vierten Stock vor dem Aufzug auf und positionierte Mikrophone jeweils ein Stockwerk über und unter diesem Fahrstuhlschacht.

Der Sound wirkte also nicht wie zufällig klaustrophobisch und beklemmend. „Dark parade“, ein Song, in dem Stephen Fellows seine Eindrücke und Gedanken über die Befreiung der amerikanischen Geiseln 1981 im Iran verarbeitete, bleibt bis heute eine einzigartige Perle in Sachen Post-Punk der frühen Achtziger Jahre.