EXPLOITED

Death Before Dishonour

Neues Label, neue Gitarristen. Für die Band nichts wirklich neues – diesmal unterschrieb man bei Rough Justice, einem Unterlabel von Music For Nations, das sich auf Produktionen der ersten Crossover-Welle von Bands wie GBH, CRUMBSUCKERS, CIRCLE JERKS, AGNOSTIC FRONT, THE ACCÜSED und BROKEN BONES spezialisiert hatte.

Rough Justice wurde wiederum betrieben von Martin Hooker, dem Ex-Boss von Secret Records, also jenem Label, das ab 1980 die ersten sechs Singles und zwei Alben von EXPLOITED sehr erfolgreich veröffentlichen konnte.

„Death Before Dishonour“ erschien im April 1987 und konnte sich in den Top 200 der British Alternative Music Charts platzieren; die US-Lizenzierung wurde erneut an Combat vergeben. Vom Sound her leider nicht so kraftvoll wie das von Colin Richardson produzierte Folgealbum ist „Death Before Dishonour“ als ein Bindeglied zwischen der eher düsteren „Horror Epics“ und der eindeutig im Crossover/Thrash anzusiedelnden „Massacre“-Scheibe anzusehen.

Eingeläutet mit dem stimmungsvollen „Anti UK“ widmet man sich textlich wie üblich diversen Ungerechtigkeiten dieser Welt, bevor man sich mit dem lasziven „Sexual favours“ verabschiedet. Der von einer monotonen Frauenstimme unterstützte Song schien der Band jedenfalls so gut zu gefallen, dass davon sowohl ein offizielles Video als auch eine Dub-Version erschienen (zu finden auf der „War Now“-12“).

„Death Before Dishonour“ war übrigens das vorerst letzte gemeinsame Album mit Bruder Willie am Schlagzeug, der seit „Let’s Start A War“ trommelte, bei „The Massacre“ 1990 aussetzte und sechs Jahre später bei „Beat The Bastards“ wieder am Start war und bis heute dabei ist.

Kein essentielles Werk der Band, aber auch meilenweit entfernt vom Durchschnitt dieser Zeit. Das Label spendiert farbiges Vinyl.