HOX

Duke Of York

Vor zwei Jahren hatte Graham Lewis, langjähriges Mitglied von WIRE und inzwischen in Schweden ansässig, auf Editions Mego mit „All Over“ und „All Under“ zeitgleich direkt zwei Alben veröffentlicht. Wie viele andere Soloprojekte der WIRE-Mitglieder Colin Newman, Lewis und Bruce Gilbert (der 2008 die Band verließ) eher zähe, wenig songorientierte Elektronik-Experimente zwischen Industrial, Ambient und irgendwie technoiden Klängen.

Erfreulicherweise ist Lewis’ aktuelle Zusammenarbeit mit dem Schweden Andreas Karperyd (beide hatten bereits Ende der Neunziger als HE SAID OMALA ein Album aufgenommen) unter dem Namen HOX eine sehr zugängliche Platte geworden, die nicht weit von den poppigeren Momenten von WIRE entfernt ist.

Insgesamt kommen HOX zwar wesentlich elektronischer und düsterer daher als Lewis’ Hauptband, aber letztendlich kam dabei eine recht konventionelle – im positiven Sinne – Synthpop-Platte heraus.

Dennoch können Karperyd und Lewis auf „Duke Of York“ dem Genre noch ihren persönlichen Stempel aufdrücken und bemühen sich um einen subtileren und kunstvolleren Umgang mit solch elektronischen Sounds.

Das zweite Stück „Javelin“ hat auch fast Hitpotenzial, ansonsten vermeiden Karperyd und Lewis aber allzu plakatives Songmaterial, wodurch der Zuhörer bis zu einem bestimmten Grad durchaus gefordert wird, ohne überfordert zu sein.