MARRÓN

s/t

Von den wenigen Eingeweihten werden sie entweder verkannt oder geliebt: Die Bands von Shawn Brown, Jason Farrell und Co. namens SWIZ, SWEETBELLY FREAKDOWN und RED HARE. Die 2014 gegründeten MARRÓN, um die es hier eigentlich geht, müssen von der letzteren Sorte sein, denn musikalisch erinnert vieles an den unverkennbaren Achtziger-Hardcore-Sound ihrer Vorbilder.

Dazu bestehen alle acht Songtitel aus einem Wort, Sänger Alaniz erinnert in Aggressivität und Intonation frappierend an Shawn Brown, ja, selbst der Bandschriftzug ist offen an den von SWIZ angelehnt.

Dabei werden Alaniz, Amezcua, Ruiz und Chavez den damit geweckten Erwartungen über weite Strecken gerecht. Gehüllt in ein oldschooliges Soundkostüm halten sich Komplexität und Melodie die Waage, während man sich textlich, von den politischen Schriften des tunesisch-französischen Soziologen Albert Memmi beeinflusst, über die Schattenseiten des Daseins in Südkalifornien auskotzt: „I couldn’t help notice, that you look at me like I don’t belong, walking the same damn streets you do.

It’s as if you couldn’t be bothered by others who don’t make you feel comfortable or at ease with yourself.“ Themen also, die auch hierzulande von trauriger Aktualität sind. Beklagenswert an dem Debüt der Band ist lediglich die extrem kurze Laufzeit von 17 Minuten.

Eine gute, ehrliche Hommage.