MASS GOTHIC

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MASS GOTHIC? Nicht mal das allwissende Discogs kann etwas mit der Band anfangen ... Aber zumindest bei HOORAY FOR EARTH werde ich fündig, wenn auch nicht im hauseigenen Archiv. An die zehn Jahre machte Noel Heroux ausgehend von New York unter diesem Namen Musik, veröffentlichte drei Alben (zuletzt 2014) sowie diverse Kleinformate, hatte dann aber keine Lust mehr auf das alte Vehikel und macht nun quasi solo als MASS GOTHIC weiter – so wie ich das sehe, nicht weit entfernt vom Synthie-Rock/Pop seiner bisherigen Formation.

Das Ergebnis ist verwirrend und doch bestechend: „Gothic“ im klassischen Sinne ist hier gar nichts, aber wer den smarten Bombast-Pop der PET SHOP BOYS mag, wird von einem hittauglichen Song wie „Want to, bad“ begeistert sein.

Auch FUTURE ISLANDS kommen mir in den Sinn („Pier pressure“, ein schönes Wortspiel), und immer, wenn die Beats etwas zu fett sind, der Synthie zu altbekannt durchpluckert, kommt Noel mit einer bestechenden Melodie, einem wundervoll schwülstigen Chorus um die Ecke und man muss sich geschlagen geben.

Wie nachhaltig dieses Album in Erinnerung bleibt, vermag ich nicht zu sagen, auf kurze Distanz macht es einfach Spaß. Wer sich übrigens fragt, woher er den „Strich“ der Coverzeichnung kennt – ein Porträt im Zombie-Style – wird im Kleingedruckten fündig: der kanadische Musiker und Künstler Chad Vangaalen steckt dahinter.

Sub Pop-typisch stimmen sogar bei der CD Ausstattung und Aufmachung.