WINTER FAMILY

Clifford Jackman

So düster und dreckig kann es sein, das selbsterklärte „God’s own country“, die USA: Clifford Jackmans Buch erinnert nicht selten an einen guten Tarantino-Film, in dem viel Blut fließt und wenig Schönheit und Anstand zu finden sind.

Angesiedelt gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Oklahoma, erzählt der Roman die Geschichte der „Winter Family“, einer Horde von Killern, die angeführt wird von dem schon als Kind kaltblütig und sadistisch veranlagten Augustus Winter.

Er und seine Kumpane hatten als Söldner im Bürgerkrieg gemordet und danach gegen Geld die korrupte Politwelt von Chicago aufgemischt. Jetzt ist die Gruppe nach einem Verrat aus den eigenen Reihen in alle Winde zerstreut und Winter sinnt auf Rache.

Zugegeben, manche Stellen in „Winter Family“ sind nichts für zarte Gemüter. Wie bei Tarantino eben. Aber dieses hervorragende Buch liefert nicht nur ein dichtes Sittengemälde der damaligen Staaten, in denen jeder jeden schmierte, Rassenhass an der Tagesordnung war und die eigene Waffe am Leib das wichtigste Utensil war, man findet auch auf den über 500 Seiten etliche Anspielungen auf den gesellschaftspolitischen Zustand Amerikas heute.