ARLISS NANCY

Greater Divides

„Heartland Rock“ ist der Versuch, mittels einer Genrebezeichnung das Schaffen so unterschiedlicher Charaktere wie Bruce Springsteen, Bob Seger, Tom Petty und John Mellencamp unter einen Hut zu bekommen.

Rock’n’Roll, Americana, bisweilen auch Country wurden schon in den Siebzigern zu einem neuen Ganzen kombiniert, die sozialkritischen Texte drehten sich vielfach um das dröge Leben der amerikanischen Arbeiterklasse.

In gewisser Weise griffen später aus dem Punk stammende oder damit assoziierte Bands wie SOCIAL DISTORTION und noch später THE GASLIGHT ANTHEM dieses Genre auf, und seit einiger Zeit feiert es in seiner offenen Verehrung des großen Vorbilds Springsteen seine Auferstehung, wenn auch kommerziell weit weniger erfolgreich, von wenigen Ausnahmen, siehe oben, mal abgesehen.

Eine jener Bands, die sich von Anfang an stilistisch jenem Sound verschrieben haben, sind ARLISS NANCY aus Fort Collins, Colorado, die nach „Simple Machines“ (2012) und „Wild American Runners“ (2013) nun mit „Greater Divides“ ein neues Album eingespielt haben.

Überraschungen? Gibt es nicht. Trademarks? Alle da. Rauhe Stimme, Orgel im Hintergrund, treibende, melancholische Songs – ARLISS NANCY machen alles richtig, haben ein Album aufgenommen, bei dem man sich zu Hause fühlt und das nie in mainstreamige Belanglosigkeit abdriftet.

Einziger Makel: In Sachen Produktion hätte man sich mehr Druck und Brillanz erhofft.