BLEIB MODERN

Vale Of Tears

Das Quintett aus Franken, das vor gerade einmal einem Jahr mit seinem Debüt in Sachen Post-Punk und Cold Wave einen beachtlichen Standard gesetzt hat, kommt zügig mit einem Nachfolger daher. Mehr als zuvor spielen dunkle Synthie-Soundcapes eine Rolle, was sie mitunter – auch in Bezug auf den Bass – nahe an SHE PAST AWAY heranrückt.

Die Songs sind wesentlich dunkler, kälter und schleppender geworden als beim Vorgänger. Ein wenig wittert man gar den Geist des Sheffield der frühen Achtziger Jahre und fühlt sich an CLOCK DVA, beispielsweise bei „Dust“ und „Bother“, und CABARET VOLTAIRE erinnert.

Ein Song wie „Blackened soul“ hingegen pendelt sich gekonnt zwischen WARSAW und JOY DIVISION ein. Was man dem Album vorwerfen könnte, wäre eine etwas geringe Variabilität im Sound. Oder man hält es bei diesem latent Paranoia erzeugenden Sound wie Franz Kafka in seiner Parabel „Vor dem Gesetz“: „Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz.“