CULLEN OMORI

New Misery

Wenn man es nicht besser wüsste, würde man sagen, dieses Album wurde von einer Frau eingespielt. Sehr androgyn, Cullen Omoris Stimme. Ein ausgesprochen psychedelisch bis (dream)poppiges Solo-Debütalbum hat der ehemalige SMITH WESTERNS-Frontmann aufgenommen.

Auch wenn die oft positiven und gutgelaunten Klänge anderes vermuten lassen, textlich macht das Album seinem Titel alle Ehre. Allein Songtitel wie „And yet the world still turns“, „Sour silk“, „Synthetic romance“ oder „Poison dart“ sprechen Bände.

Hier ist wirklich rein gar nichts eitel Sonnenschein, Elend in den verschiedensten Varianten. Nur schwer verständlich allerdings, der Gesang ist oft so gnadenlos effektüberladen, dass lediglich Satzfetzen bis zum Hörer durchdringen können.

Omori hat sich auf seinem Twitter-Account schon über die vielen fehlerhaften Transkriptionen ausgelassen („not even close“) und versprochen, bald Lyrics hochzuladen, um dem entgegenzuwirken.

Also abwarten. Und so lange nur der reinen Musik lauschen. Hat man als Kind bei englischsprachigen Liedern schließlich auch schon mal machen müssen.