FAHNENFLUCHT

Angst und Empathie

Voilà, da ist es: Das Album zur Flüchtlingskrise. „Toleranz, das große Wort in diesem kleinen Land, das vor Kraft kaum gehen kann [...] unser Bilderbuch hat seine braunen Seiten“ („Lichterketten“) oder „Wo sind die Grenzen, deiner Toleranz [...] deiner Akzeptanz [...] für mich sind sie erreicht, wenn die Dummen immer lauter schreien“ („Grenzen“) und so weiter und genau so fort! 13 Mal messerscharfer Deutschpunk.

Bissig, aggressiv, pointiert. „Wie erklärt man einem Kind, dass Menschen, Menschen töten, wenn der Hass in uns gewinnt [...] einem selbst die Worte fehlen“ („Kind“). Wut trifft Verzweiflung.

„Hoffnung“ ist mein Highlight einer Platte, die kaum zur Ruhe kommt – die aufwühlt, aneckt, gnadenlos nach vorn geht. Die zeitgemäße Version von „Schweineherbst“ (SLIME, 1993). Tolles Artwork – rundum überzeugend!