GRANT-LEE PHILLIPS

The Narrows

In den Neunziger Jahren war Grant-Lee Phillips mit GRANT LEE BUFFALO für einige der schönsten ungestümen Indierock-Songs der Dekade verantwortlich. Nummern wie „Jupiter and teardrop“ oder „The shining hour“ waren sentimental und doch aufrüttelnd, und all das ohne in entsprechende Klischees zu verfallen.

Zwanzig Jahre später zog es ihn nun raus aus Los Angeles und nach Tennessee. Auf Spurensuche wollte er sich dort begeben und leider hört man das „The Narrows“, seinem ersten Album seit dem Umzug, auch an: Statt Zeitgeist atmen die Songs verklärte Nostalgie, der Blick fürs Ganze geht verloren.

So entsteht Raum für diverse Country-Klischees: „Tennesse rain“ und „Just another river town“ heißen zwei Songs, die dann auch klingen wie schon zehn mal geschrieben. Lichtblicke gibt es in Form des anrührenden „Cry cry“ und des behutsam antreibenden „No mercy in July“, doch insgesamt wirkt „The Narrows“ zu altbacken und bieder, um über seine Schwachstellen hinwegzutäuschen.