KEVIN MORBY

Singing Saw

Brooklyn ist ja ein unerschöpflicher Quell, wenn es um neue Bands und Musiker geht, und so muss man sich keine Vorwürfe machen, wenn man noch nie etwas von Kevin Morby oder dessen vorherigen Bands THE BABIES und WOODS gehört hat.

Zumal deren bisherige Platten fast ausschließlich auf Woodsist erschienen, dem Label von WOODS-Mitglied Jeremy Earl, und hierzulande kaum Beachtung fanden. Das könnte sich jetzt bei Morbys neuem, dritten und auf Dead Oceans veröffentlichten Album „Singing Saw“ ändern, auch wenn dessen Musik auch weiterhin in einem exzentrischen Indie-Folk-Rock-Umfeld angesiedelt ist.

Bei oberflächlicher Betrachtung erinnert „Singing Saw“ ein wenig an Bob Dylan, ist dafür aber oftmals zu barock und zu wenig folkrockig instrumentiert. Viel reizvoller ist der Gedanke, Morby hätte hier eine Hommage an den 2006 verstorbenen Nikki Sudden und dessen bereits neun Jahre zuvor aus dem Leben geschiedenen Bruder Epic Soundtracks und deren eigenwilliges wie gleichzeitig traditionelles Verständnis von Rock’n’Roll im Sinn gehabt.

Eine singende Säge gibt es hier übrigens nicht zu hören, dafür aber einen überdurchschnittlichen, teilweise brillanten neuen Singer/Songwriter.