KOKOMO

Monochrome Noise Love

Kontroverse Frage zu Beginn: Wann hat man es eigentlich geschafft? Wenn man drei Platten auf I.Corrupt Records rausgebracht hat? Wenn man die halbe Welt bespielt hat – und auch tatsächlich Leute gekommen sind? Wenn man es einem gelingt, Leute jenseits der Szene- und Genregrenzen für sich zu begeistern? All das sind Errungenschaften der nach einem BEACH BOYS-Song (!) benannten Band aus Duisburg.

„Monochrome Noise Love“ ist die dritte KOKOMO-Platte auf I.Corrupt und selbst Rapper Audio88, der regelmäßig seine Platte des Tages kürt, scheint Gefallen an ihr gefunden zu haben. Das sind doch schon mal ganz nette Vorschusslorbeeren.

Beim Review zur selbstbetitelten Vorgängerplatte habe ich die „Liedhaftigkeit“ von KOKOMO gelobt. Diese haben sie nicht verloren, doch irgendwie springt der Funke hier nicht über. Vielleicht haben KOKOMO und ich uns einfach auseinandergelebt, vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Luft zwischen MOGWAI, EXPLOSIONS IN THE SKY und THIS WILL DESTROY YOU irgendwann erschöpft sein muss.

Lautstärke, stilles Verharren und zögerliche Getriebenheit kennen ihre Grenzen. Irgendwann ist alles Fremd- oder Selbstzitat. Natürlich ist das nicht fair, man kann nicht erwarten, dass jede neue Platte ein Quantensprung ist, besonders nicht in einem mittlerweile angestaubten Genre.

„Monochrome Noise Love“ windet sich wie ein Lavastrom durch einen Regenguss. Zäh, heiß und kalt zugleich.