LONG RYDERS

Final Wild Songs

Die Rereleases der insgesamt drei Studioplatten von Sid Griffins alter Band THE LONG RYDERS auf seinem Label Prima liegen inzwischen erschreckenderweise auch schon wieder zwanzig Jahre zurück und sind dementsprechend rar und kostspielig geworden.

Eine preisgünstige Alternative bietet Cherry Red jetzt mit der 4CD-Box „Final Wild Songs“, die das gesamte Schaffen der schwer unterbewerteten, Anfang der Achtziger in Los Angeles gegründeten Band abdeckt, inklusive zahlreicher Live-Aufnahmen und unveröffentlichter Stücke.

Die CDs stecken zwar nur in ähnlich gestalteten Papphüllen, dafür gibt es das Original-Artwork in einem umfangreichen Booklet, inklusive sämtlicher Credits und begleitender Kommentare zu den Songs von Griffin.

Unterbewertet schreibe ich deswegen, da die THE LONG RYDERS (benannt nach dem Walter Hill-Western „The Long Riders“) früh das vorwegnahmen, was erst in den Neunzigern unter dem Begriff Alternative Country größere Popularität erlangen sollte.

Ähnlich wie die James-Younger-Bande in Hills Film waren THE LONG RYDERS Outlaws, die sich in von den Punk-Nachwehen geprägten Zeiten musikalisch an THE BYRDS und traditionellem Country orientierten.

Gleichzeitig wurden sie neben Bands wie GREEN ON RED, THE BANGLES, RAIN PARADE oder DREAM SYNDICATE zum sogenannten Paisley Underground gezählt, die beeinflusst von Punk dem Garagerock der Sechziger Tribut zollten.

Und bevor die Ryders 1987 endgültig die Waffen streckten, nahmen sie mit „Two-Fisted Tales“ noch ein echtes Meisterwerk auf, das über die Jahre immer besser geworden ist.