RIDEAU

s/t

„Vorhang“? Doch, ein attraktiver Bandname, sofern man die französische Variante wählt. RIDEAU kommen aus Örebro, jener schwedischen Stadt, die schon so einige spannende Punk- und Hardcore-Bands hervorgebracht hat.

Grundsätzlich sind auch Punk- und Hardcore prägende Ingredienzen der Musik des 2013 gegründeten und aus Gabriel Öberg, Carl Magnus Palm und Kristofer Sundberg bestehenden Trios, aber schon mit dem eigenwilligen Spoken-Word-Opener „Eye closure“ und dem Einsteiger „Ecstasy“ machen sie klar, dass sie aus der Reihe tanzen.

Ein fieses, aber verdammt intensives Saxophon tobt sich hier aus, und dann folgt ein wilder Parforceritt durch die skandinavische Musikgeschichte der letzten zwanzig Jahre: THE HIVES, MANDO DIAO, GLUECIFER und KVELERTAK haben gleichermaßen Spuren hinterlassen, RIDEAU haben es drauf, treibende, rauhe, groovende Rocknummern mit wütendem Gesang rauszurotzen, der immer die Coolness wahrt und im Zweifelsfall eher ROCKET FROM THE CRYPT als DANKO JONES ist.

Zwölf Songs und vierzig Minuten lang geben RIDEAU richtig Gas, und man ahnt schon anhand der von Sebastian Forslund produzierten und von Jens Bogren gemischten Aufnahmen, dass die Band live ein ziemlicher Feger sein muss.