TRAKTOR

Mean Business

Der Entstehungsprozess dieses Albums klingt ein bisschen wie Nachsitzen. TRAKTOR haben „Mean Business“ binnen fünf bitterkalten Tagen in einer alten, verlassenen Schule auf einer klitzekleinen schwedischen Insel eingespielt.

Man kann sich förmlich vorstellen, wie die drei Jungs mit fingerlosen Handschuhen und ein paar uralten Radiatoren der Kälte getrotzt haben. Dem zackigen Post-Hardcore hört man die unfreundlichen Produktionsbedingungen allerdings nicht an.

Die hektische Stimme von David Deravian erinnert ein bisschen an das nervenzerreißende Organ von Cedric Bixler-Zavala von AT THE DRIVE-IN. Die zwölf neuen Songs von TRAKTOR langweilen zu keinem Zeitpunkt, aber leider hat man sie auch schnell wieder vergessen.

Es gibt einfach viel zu viele Bands in diesem Genre, das früher einmal Hardcore war. Jungs mit tätowierten Unterarmen, Jutetaschen und Wollmützen. Da gibt es sicher spannendere Bands aus Schweden.

Sorry, Jungs! Spannend ist allerdings die Verbreitungsstrategie. Das Album gibt es erstmal nur als Download für 8 Euro, um Geld für die Vinylversion zu sammeln. Und wenn genug zusammenkommt, können sich die digitalen Kunden ihr Vinyl über das bandeigene Label Atlas Records in ausgewählten Plattenläden selbst abholen oder müssen andernfalls nur noch Verpackung und Versand bezahlen.