Everything Sucks (LP, Epitaph, 1996)

„Everything Sucks“ ist das insgesamt fünfte Album der DESCENDENTS, und das zweite in der aktuell bestehenden Besetzung. Nach langer Zeit der Forschung im Bereich der Biochemie war Milo Aukerman wieder dabei und es kam zum Comeback der DESCENDENTS. Zehn Jahre lagen zwischen dem letzten Album „All“ und „Everything Sucks“ – zehn Jahre, in denen Stevenson, Egerton und Alvarez ihre Zeit mit der Band ALL verbracht hatten. Doch nun sollte es auch wieder für Milo auf die Bühne gehen, um in alter Nerd-Manier Songs über Liebe, Kaffee oder das Älterwerden zu singen. Als bekannteste Songs des Albums gelten „Everything sucks“, „Coffe mug“ und „I’m the one“. Jeder einzelne für sich hat wohl die Bezeichnung Hit verdient. Sei es wegen der eingängigen Gitarren am Anfang von „Everything sucks“ oder wegen des Gefühls von Liebeskummer, das Alvarez in „I’m the one“ so anschaulich beschreibt. Aber auch Makabres darf es nicht fehlen und somit lieferten sie mit „Eunuch boy“ kurz und knapp eine Geschichte voller Schmerz und Zynismus. Passend zum Comeback melden sie sich auch mit einem ikonischem Milo-Cover zurück. Diesmal eine Zeitschrift lesend als klare Anspielung auf den Opener Titeltrack „Everything sucks“. Im Booklet gibt es das ganze Szenario, in dem Milo sich auf die Toilette hockt, um im überfluteten Badezimmer trockene Füße zu behalten.

Mittlerweile haben die DESCENDENTS – zuletzt erschien 2016 „Hypercaffium Spazzinate“ – zehn Alben auf den Markt gebracht, wenn man die drei Live-Platten dazuzählen möchte. Und trotz der bewegten Geschichte der DESCENDENTS – beispielsweise die Gesundheitsprobleme von Gründungsmitglied Stevenson, der nun wieder fit auf den Bühnen der Welt spielen darf, oder diverse Umbesetzungen an der Gitarre und am Bass –, blieb die ganze Zeit eines gleich: die große Leidenschaft für Kaffee! Schließlich ist auf den meisten Alben in irgendeiner Form eine Würdigung dieses Getränks zu finden. Darunter der absolute Klassiker, die „All-O-Gistics“, wo es heißt: „Thou shalt not partake of decaf!“, „Du sollst keinen koffeinfreien Kaffee trinken“ ... Auf „Everything Sucks“ heißt der entsprechende Song „Coffee mug“ – 34 Sekunden lang geht es voller Liebe für dieses heiße Getränk und seine Superkräfte flott zur Sache. Die Historie der DESCENDENTS ist spannend, die Musik melodisch, hart und abwechslungsreich. Und selbst nach der langen Zeit, die seit ihrer Gründung 1978 vergangen ist, sind sie sich bis heute treu geblieben, ohne dabei noch genauso wie auf ihrem Debütalbum „Milo Goes To College“ von 1982 zu klingen. Die DESCENDENTS gehören zu den wenigen Bands, die es über so einen langen Zeitraum geschafft haben, ein so enorm hohes qualitatives Level zu halten.