30 Jahre später: VICTIMS FAMILY

Foto

„White Bread Blues“ (LP, Mordam, 1990)

1984, Santa Rosa, Kalifornien – das Geburtsjahr und -ort von VICTIMS FAMILY. Zunächst sind das Ralph Spight als Gitarrist, der Sänger und Bassist Larry Boothroyd und Devon VrMeer an den Drums. Zwei Jahre später veröffentlichen sie mit „Voltage And Violets“ ihr Debütalbum, weitere zwei Jahre vergehen und „Things I Hate To Admit“ erscheint.

1990 wird der Platz am Schlagzeug frei, den ihr Roadie Tim Solyan übernimmt. Noch im gleichen Jahr trommelt er auf dem Album „White Bread Blues“. Aufgenommen und produziert wird es in Vancouver von NOMEANSNO-Drummer John Wright. VICTIMS FAMILY überzeugen von Tag eins mit einer musikalischen Vielfalt aus Hardcore, Punk, Jazz und Funk. Die musikalische Nähe zu NOMEANSNO wurde bereits auf dem Debütalbum deutlich. Die Zusammenarbeit mit John Wright als Produzenten kommt dem Album, durch dessen Erfahrung bei NOMEANSNO, den HANSON BROTHERS und INFAMOUS SCIENTISTS, nur zugute. Wright verpasst „White Bread Blues“ den Feinschliff, indem er den VICTIMS FAMILY-Sound gekonnt abrundet. Vor allem „Anti-Satan song for mom“ ragt durch seine Verspieltheit aus dem Rest der Songs heraus und stellt neben „Caged bird“ eines der Highlights auf dem Album dar.

Das folgende Album „The Germ“ wird ebenfalls von John Wright produziert und sticht ebenfalls in der Diskografie hervor. Ab dem Album „Headache Remedy“ beginnt die Zusammenarbeit mit dem Produzenten George Horn. VICTIMS FAMILY spielen bis 2001 noch drei weitere Alben ein. Nach einigen Singles und Split-Singles erscheint 2012 dann noch eine 7“ namens „Have A Nice Day“.

Wer von VICTIMS FAMILY nicht genug bekommen kann, kommt auch in anderen Projekten auf seine Kosten. Boothroyd und Spight sind auch zu hören bei HELLWORMS, SATURN’S FLEA COLLAR und letzterer auch aktuell bei JELLO BIAFRA AND THE GUANTANAMO SCHOOL OF MEDICINE (wo Spight eine tragende musikalische Rolle spielt), um nur ein paar Nebenprojekte zu nennen.