ESCUELA GRIND

Foto© by Jonathan Vahid

Nachhilfe

Ich dachte mir, ich nehme den Namen der Band mal wörtlich. Was steht in der „School of Grind“ auf dem Lehrplan? ESCUELA GRIND haben also mal die relevanten Platten ausgesucht, ohne die man bei ihnen keinen Abschluss bekommt. Mit „Memory Theater“ ist gerade das zweite Album der 2016 in Massachusetts gegründeten ESCUELA GRIND erschienen. Das Quartett um Frontfrau Katerina Economou walzt sich auf der Platte durch neun brachiale Grindcore-Eruptionen, die sich partiell mit mehr als drei Minuten Länge abseits üblicher Grind-Pfade bewegen.

CANNIBAL CORPSE „The Wretched Spawn“

Jesse, Schlagzeug: Meiner Meinung nach ist dies eines der brutalsten CANNIBAL CORPSE-Alben überhaupt! Es beinhaltet einen der riffigsten, aber auch geradlinigsten Songs aller Zeiten, „Frantic disembowelment“. Das Video von Alex, Pat und Paul, wie sie sich durch diesen Song shredden, hat sich für immer in mein Hirn eingebrannt. Wir haben Pauls charakteristische Blasts immer öfter verwendet und versucht, mit unseren Riffs tiefer zu gehen. Ich habe mir auch einige Grooves bei ihm abgeguckt, und du kannst diese Einflüsse auf „All Is Forgiven“ deutlich erkennen, etwa bei „Memory theater“. CANNIBAL CORPSE pflegen zudem ihre Thrash-Wurzeln und wir versuchen, das auch zu tun.

NAPALM DEATH „Utopia Banished“
Krissy, Gitarre: Ich habe dieses Album wegen der sehr schnellen Übergänge, der neu eingeführten Gitarrenriffs, der zusammenhängenden und formelhaften Blastbeats ausgewählt, die bestimmen, wie tight oder locker sich ein Song anfühlt. Im Gegensatz zu den meisten Grindcore-Platten sind die Songs hier länger. Bestimmte Parts und Riffs sind stärker ausgearbeitet, sodass sie der Dauer der Tracks gerecht werden.

MAMMOTH GRINDER „Underworlds“
Jesse: Diese Platte bedeutet mir sehr viel und weckt bei mir gute Erinnerungen an die Zeit, als meine Freunde und ich darum wetteiferten, die coolste Band der Region zu sein. MAMMOTH GRINDER haben eines der eingängigsten Alben herausgebracht, die ich damals gehört habe, und die Hooks sind endlos. Chris Ulsh nimmt die Einflüsse all meiner damaligen Lieblingsbands auf und zermalmt sie! Note für Note ist es ein Ohrenschmaus für mich. Ich wollte schon immer solche eingängigen Riffs zu Blastbeats hören, und diese Jungs machen mich stolz, Teil dieser Community zu sein.

PARLAMENTARISK SODOMI „De Anarkistiske An(n)aler“
Katerina: Dieses Album inspiriert mich immer wieder und so habe ich es in diese Liste aufgenommen, auch wenn es ein wenig obskurer ist. Die Gesangsmuster und Riffs sind super eingängig und werden meist nicht wiederholt, sodass es eines dieser Alben ist, das die ganze Zeit über deine Aufmerksamkeit aufrecht erhält. Obwohl ich kein Norwegisch spreche, kann ich die angepissten politischen Aussagen trotzdem verstehen, weil sie sich in der Musik widerspiegeln. Ich liebe das Songwriting und die Risiken, die sie eingehen, wenn es in schräge Gefilde geht.

SLAYER „Reign In Blood“
Krissy: Diese Platte kann man immer wieder hören, es gibt weder Ruhepausen noch Füller, und sie hat die perfekte Spielzeit. Sie dauert ziemlich genau so lange, wie du brauchst, um zur Arbeit zu pendeln oder deine Wäsche zusammenzulegen. Sie kommt direkt auf den Punkt und die eingängigen Momente dieses Meisterwerks prägen sich deinem Gehirn innerhalb kürzester Zeit ein.