IMPERICON

Foto© by Vincent Grundke

Digital events

2020 ist ein ziemlich lahmes Jahr. Keine Festivals, keine Shows, wenige Releases. Viele Musiker, Labels und Veranstalter versuchen auf ihre Weise Angebote zu schaffen, um den Fans wenigstens ein bisschen was zu bieten. Was Impericon diesen Sommer geplant haben, klären wir mit Marcel Reichenbecher, der diese Events mit ins Leben gerufen hat.

Welche Aktionen und Formate bereitet ihr gerade konkret vor?

Zuallererst muss ich unsere riesige Tombola erwähnen. Ein Gewinnspiel dieser Größenordnung hat es in der Firmengeschichte noch nicht gegeben, da wir Preise im Wert von 20.000 Euro verlosen. Mitmachen kann man mit einer Tombola-Nummer, die jede*r Teilnehmer*in direkt von uns erhält. Die Auswertung erfolgt immer in unserem neuen Format, der „Impericon Power Hour“. Dies ist ein Streaming-Format mit unserem Moderator Axel One, den einige vielleicht bereits von seinem YouTube Channel „Berlin Metal TV“ kennen. Während im Stream bekanntgegeben wird, welche Nummern gewonnen haben, bietet das Ganze doch wesentlich mehr. Eine Reise durch die Musikgeschichte findet genauso Platz wie spannende Interviews oder der neueste Klatsch aus der Band- und Musikwelt. Es wird großartig!

Da die Festivalsaison in diesem Jahr ja nun ausfällt, seht ihr diese Digital Events da auch als Alternative?
Das ist das große Ziel hinter diesen Events. Wir sind als Unternehmen normalerweise mit einem Stand auf vielen Festivals in Europa vertreten. Gegenüber unserem Tagesgeschäft im Online-Shop, sind das die Momente, um mit unserer Community persönlich in Kontakt zu treten. Das fehlt uns natürlich gerade sehr! Durch das neue Format haben wir aber die Möglichkeit, mittels Livestream mit den Leuten in Interaktion zu treten und ihnen eine neue Art von Inhalten zu bieten.

Wird es auch Konzertstreams geben?
Wir lassen gerade alle Drähte heiß laufen, um so viele Bands wie möglich für Interview­formate und besondere Specials zu gewinnen. Unsere Freunde RADIO BOB! werden ebenfalls eine Metal-Karaoke vorbereiten, die in witzige Gesprächsformate eingeflochten wird. Mit den Künstlern kann man in jedem Fall direkt über den Stream interagieren und ihnen Fragen stellen. Das wird vielleicht eine der wenigen Gelegenheiten dieses Jahr, seine Lieblingsbands zu „treffen“ und mit ihnen in Kontakt zu treten.

Denkst du, weil die Konzerte ausfallen, gibt es jetzt neues kreatives Potenzial? Ich meine, wäre eine solche digitale Event-Reihe auch ohne die momentane Situation denkbar gewesen?
Ich bin ehrlich, die Digital Events hätte es ohne die Corona-Pandemie wahrscheinlich nicht gegeben. Aber in solch schwierigen Zeiten darf man nicht den Kopf in den Sand stecken. Somit war die Idee dann schnell geboren. Die Umsetzung hat zwar sehr viel Zeit gekostet, aber ich freue mich wirklich sehr, dass das Ganze am 15. Juli endlich an den Start geht. Wenn unsere Community diese neuen Inhalte gut annimmt, ist es auf jeden Fall denkbar, dass wir weiterhin an dieser neuen Form der Kommunikation festhalten. Schließlich bietet sich so die Möglichkeit, mit Bands und Künstler*innen Kontakt zu haben, die vielleicht gar nicht nach Deutschland kommen, oder für einen Blick hinter Kulissen, wenn eine Band gerade im Studio an einem neuen Album schreibt.