KUBLAI KHAN TX

Foto© by Errick Easterday

Kurz gehalten

Mit ihrer EP „Lowest Form Of Animal“ veröffentlicht die Band aus Texas die erste neue Musik seit 2019. Sänger Matt Honeycutt beantwortet uns dazu einige Fragen.

Warum habt ihr euch für eure neueste Veröffentlichung für das EP-Format entschieden?

Da wir noch während der Pandemie daran gearbeitet haben, gab es keine Garantie, dass wir neues Material rechtzeitig zur Tour fertig haben würden. Aber wir mussten noch etwas veröffentlichen, um den Motor am Laufen zu halten. Also war eine EP am sinnvollsten, um die Lücke zu schließen, ohne uns dabei an einem Album abarbeiten zu müssen.

Glaubst du, das kürzere Format passt auch besser in die moderne Zeit? Könntest du dir vorstellen, in diese Richtung weiterzumachen?
Ich kann das nicht genug betonen, absolut. Insbesondere bei unserer Band enthält jede Platte genug Hits für eine EP, dann packen wir noch ein paar Songs drauf, um auf die volle Albumlänge zu kommen. Schade, aber wahr. Ich denke, Singles und Kleinformate sind aufgrund des Streamings die Zukunft. Die Leute müssen keine physischen CDs mehr kaufen und sind dann gezwungen, das zu ertragen, was sie bekommen. Sie können auswählen. Sie können digitale Playlists erstellen. Es scheint nur der logische Schritt zu sein, im Jahr 2022 Musik zu veröffentlichen.

Seid ihr die Songs für die EP anders angegangen als normalerweise die Stücke für ein Album?
Nicht wirklich. Es war der gleiche Schreib- und Aufnahmeprozess wie bei unserer vorherigen Platte. Aber wir haben mehr Zeit und Gehirnleistung hineingesteckt, um diese Veröffentlichung wirklich zu einem Stück KUBLAI KHAN-Material zu machen. Es hat uns eine Last von den Schultern genommen. Unsere Band schreibt prinzipiell kurze, auf den Punkt konzentrierte Songs. Eine EP zu machen, konzentriert diesen Stil also noch einmal.

Die Texte klingen auf dieser EP besonders wütend. Hilft dir das Schreiben dabei, die aufgestaute Wut abzureagieren und den Kopf etwas freizubekommen?
Das tut es definitiv. Jeder Mensch braucht ein Ventil und Wut ist eine sehr natürliche und wichtige Emotion. Es ist nichts, was versteckt und unterdrückt werden sollte. Es ist etwas, das verstanden und kontrolliert ausgelebt werden muss. Es gibt unzählige Dinge, über die man sich jeden Tag aufregen kann. Die meisten davon sind für fast jeden nachvollziehbar. Sich textlich mit solchen Themen zu beschäftigen, kann ein Weg sein, diese Wut zu besänftigen und zu beruhigen, anstatt sie zu verstehen. In den meisten Fällen. Für meine eigene seelische Balance versuche ich, ein Mensch zu sein, der auf Freude und Erfüllung hinarbeitet. Aber wie glücklich bin ich, dass wir, wenn ich verdammt noch mal sauer bin, eine Band haben, die dazu bestimmt ist, anabole Torpedos abzuwerfen. Eine Win-Win-Situation.

Mit deinen Texten deckst du ein breites inhaltliches Spektrum ab. Sammelst du die ganzen Ideen in einem Notizbuch oder auf dem Handy, wann immer dir etwas den Sinn kommt, oder wie machst du das?
Um ehrlich zu sein, entsteht alles in meinem Kopf. Ich habe immer eine einzelne Zeile, von der ich denke, dass sie jemanden mitnehmen kann, und die ich dann ausbaue. Normalerweise warte ich mit dem Schreiben vollständiger Texte, bis die Songs im Studio vom Grundgerüst her stehen. So kann ich mich hinsetzen und mich wirklich jedem Song einzeln widmen.