OCTOBER ENDS

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Mix it!

Bereits ihr Debüt „Zodiac“ hat den Blick über so manche Genregrenze gewagt, doch mit dem Nachfolger „Phases“ fahren OCTOBER ENDS aus Nordengland ein wirklich experimentelles Potpourri aus diversen musikalischen Einflüssen auf. Wir sprechen mit Gitarrist und Rapper Alex Hek über die Bedeutung von Genrevielfalt sowie die Relevanz von Popkultur und Mode für seine Band.

Auf „Phases“ experimentiert ihr mit verschie­denen musikalischen Einflüssen und Genres. Dafür muss man ziemlich aufgeschlossen sein ...

Das stimmt. Wir haben die Vision, eine Band ohne Limitierungen zu sein. Privat interessieren wir uns für diverse Musikstile und haben in unserem Leben wohl schon so einige Phasen durchlaufen. Angefangen hat es bei mir mit Indierock, dann habe ich mich als DJ versucht und Happy Hardcore und EDM gehört. Parallel habe ich in einer Big Band, einem Musical-Orchester und in einer Coverband für Hochzeiten gespielt, danach einen Abschluss in Jazz & Pop gemacht. Schließlich habe ich mein Faible für härtere Musik wie Heavy Metal entdeckt. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich auf diesem Weg viele Persönlichkeiten, Musiker:innen sowie Tutor:innen treffen und viel von ihnen lernen durfte. Dieser Background ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir anderen Einflüssen offen gegenüberstehen.

Habt ihr auch außerhalb der Musik Anregungen für die neue Platte gesammelt?
Ja, absolut. Beispielsweise haben uns die Industrial-Ästhetik und der großartige elektronische Soundtrack des Videospiels „Cyberpunk 2077“ bei einigen Song-Intros und Build-ups inspiriert. Der Look unseres Musikvideos zu „Call me before I’m dead“, monochrom mit Rot, stammt aus „Sin City“. Auch der aktuelle Batman-Film von Matt Reeves und die Serie „Euphoria“ inspirieren uns.

Was schätzt du an der Vielseitigkeit eurer Musik?
Ich liebe die Freiheit, mich auszudrücken. Es ist außerdem sehr zufriedenstellend, wenn du die schwierige Challenge meisterst, zwei Genres zusammenzubringen, die eigentlich nicht zusammenpassen.

Glaubst du, dass eure Fans aufgeschlossener sind als manch andere?
Ich denke schon. Im Umkehrschluss weiß ich zumindest, dass es haufenweise Metal-Purist:innen gibt, die unsere Musik hassen. Ich mag die Vorstellung, dass wir weltoffene – oder zumindest genreoffene – Leute anziehen, denn mit ihnen möchte ich am liebsten abhängen.

Auch auffällig sind eure teils extravaganten Outfits und Looks. Welche Rolle spielt Mode für euch?
Eine große! Nicht weil es uns überdurchschnittlich wichtig ist, gut auszusehen, sondern weil Mode eine Ausdrucksform für uns als Künstler ist. Wir verstehen uns nicht nur als Musiker, sondern auch als Darsteller, zum Beispiel bei einem Konzert oder im Musikvideo. Wir sind überzeugt, dass die visuelle Komponente – und dazu gehören auch unsere Outfits – einen essenziellen Beitrag dazu leisten, wie unsere Musik wahrgenommen wird. So können wir eine weitere Bedeutungsebene schaffen.