POLYPHIA

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Voll im Trend

Passen POLYPHIA überhaupt noch in die Metalszene? Die Band aus Dallas, Texas ist jung, spielt experimentelle Instrumental-Musik und legt verdammt viel Wert auf ihr hippes Image und ein modisches Äußeres. Bei ihrer Musik sind sie stolz darauf, dass es hart ist, sie überhaupt zu beschreiben. Nach eigener Aussage bedienen sie sich vieler Rock- und Trap-Elemente, benutzen dafür aber echte Instrumente und wollen das erreichen, was bisher nur mit elektronischer Musik möglich war.

Auf ihrem neuen Album „New Levels New Devils“ featuren sie etliche Gastmusiker. „Das macht alles für uns noch viel persönlicher“, sagt Gitarrist Timothy Henson. „Wir haben einfach ein paar Freunde angehauen und gefragt, ob sie Bock haben mitzumischen. Das hatte nichts künstlerisch Gezwungenes oder Aufgedrücktes. Einfach nur unsere Homies, die uns geholfen haben, unsere Platte fertig zu bekommen, total aufrichtig, haha.“ Es ist jedoch nicht nur die Musik, durch die POLYPHIA ein wenig exotisch wirken. In ihrem Musikvideo zu „Yas“ sitzt einer Gitarre spielend auf einem schicken Motorrad, warum? „Weil schnell sein verdammt geil ist!“

Und die Outfits? „Wir und Ariana Grande haben denselben persönlichen Stylisten. Also hat sie uns quasi alles ausgesucht, haha.“ POLYPHIA betrachten ihren Style als einen sichtbaren Ausdruck ihrer Musik. Eine Sichtweise, die definitiv zum musikalischen Ansatz von „New Levels New Devils“ passt. Doch wie relevant ist der Look für die Band wirklich? „Wichtig. In dem Sinne, dass es etwas ist, das Leute so oder so tragen würden, selbst wenn sie nie von uns gehört haben. Einfach weil die Klamotten verdammt gut und schön designt sind. Tim hat das schon immer perfektioniert und inzwischen ist das ganz selbstverständlich für uns.“ Doch wo bekommt die Band ihre Kleidungsstücke her? „Ich vertraue nicht auf das Internet allein, wenn ich mir Schuhe kaufen will. Ich war viel in Austin auf dem Trödel, das ist mein Ding.“

POLYPHIA setzen dabei in jeder Hinsicht auf stetigen Wandel. „Wir fühlen uns nicht wirklich wohl, wenn wir auf der Stelle treten.“ Deshalb verändert sich das Image, die Musik und alles, was mit der Band zu tun hat, permanent. Kein Wunder also, dass sich der Sound von ihrem einstigen leicht progressiv angehauchten, instrumentalen Metalcore deutlich wegbewegt hat. „Jetzt mal ehrlich. Wir sind einfach erwachsen geworden und waren verdammt gelangweilt, das zu spielen. Es war nie etwas, das für uns viel Potenzial besaß, und nach vorne zu blicken und uns zu entwickeln, war wahrscheinlich die beste Entscheidung, die wir je getroffen haben.“ Tatsächlich offenbaren POLYPHIA mit dieser Einstellung eine wahrhaft progressive, also fortschrittliche Attitüde, die vielen mit dem Begriff „progressive“ konnotierten Bands fehlt. „Ich stimme dir zu, dass der Geist der progressiven Musik nicht mehr wirklich existiert und, dass die Bezeichnung heutzutage etwas ganz anderes bedeutet. Was auch immer, fuck it! Du kannst es so oder so nennen. Es ist die Art Musik, die ohnehin alles auf einmal bedeutet.“