SPACE CHASER

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Interstellar overlords

Für ihre drittes Album haben sich die Berliner Thrasher SPACE CHASER viel Zeit gelassen. Nun steht „Give Us Life“ in den Startlöchern. Wir sprachen mit Schlagzeuger Matthias Scheuerer über die Platte, ihre Entstehung und ihre Themen.

Welchen Stellenwert hat Humor für euch?

Ich würde sagen, dass es einfach zu dieser Art von Musik gehört, dass man sich nicht bierernst nehmen sollte. Allerdings hatten wir früher das Problem, dass die Leute dachten, dass wir eine reine Spaßkombo seien. Wir haben uns ernster genommen, als viele dachten. Mit dem neuen Album sollte dies auch ein bisschen offensichtlicher sein. Der Humor, das sieht man an unseren Videos und bei unseren Live-Auftritten, hat eine große Bedeutung für uns. Die Musik lebt ja auch davon, dass man Spaß an der Sache hast.

Hattet ihr eine bestimmte Formel, mit deren Hilfe ihr die Songs geschrieben habt? Gibt es zuerst immer Riffs oder Rhythmen?
Das ist unterschiedlich. Meistens gibt es aber ein Riff, auf das dann alles aufbaut. Wenn man Musik komponiert, beginnt man mit dem Motiv. Das ist bei uns ähnlich. Wir beginnen mit einem Riff. Vielleicht hast du dann noch dieses Intro in der Hinterhand, bei dem nur das Tempo angepasst werden muss. Es hat viel mit ausprobieren zu tun. Eine Formel gibt es nicht. Bei „Signals“ zum Beispiel, da habe ich mir den Mittelteil auf einer Familienfeier ausgedacht. Ich war quasi die ganze Zeit weggetreten, weil ich diesen Rhythmus im Kopf hatte. Dann habe ich Leo angerufen und ihm gesagt, dass er jetzt sofort in den Proberaum kommen soll. An diesem Tag haben wir das komplette Lied fertiggeschrieben. Bei „Cryoshock“ war es so, dass ich dieses Riff geschrieben hatte, das habe ich den anderen gezeigt, wir wussten aber nicht so recht, wohin mit dem Lied. Das hat mehrere Monate gedauert, bis es fertig war.

Als Letztes würde ich gerne noch über eure Texte sprechen. Da beschäftigt ihr euch meist mit Science Fiction. Ein sehr weites Feld, es reicht das von Zeitreise über Roboterkrieg bis hin zu Kontakt mit fremden, nichtkörperlichen Lebensformen auf anderen Planeten. Gibt es da bei euch irgendeinen Rahmen?
Nein, eigentlich nicht. Wir wollen vorwiegend SciFi-Storys erzählen, dass passt gut, der Bandname geht ja auch in diese Richtung. Aber Grenzen haben wir uns bewusst nicht gesteckt. Oft sind popkulturelle Referenzen untergebracht. Beim ersten Album war das „Predator“, beim zweiten „Xenomorph“ und dieses Mal ein Song über die Serie „Altered Carbon“, „Cryoshock“. Wie du aber gerade schon gesagt hast, ist das sehr vielseitig. In „Juggernaut“ zum Beispiel geht es um diese riesige Festung, diesen riesigen Panzer, der seit grauer Vorzeit über einen Planeten fährt und alles kaputtmacht. In „Dark descent“ geht es darum, dass die Menschheit das Sonnensystem verlässt und von einer anderen Zivilisation eine Dyson-Sphäre vorfindet, die damit eine andere Dimension geöffnet hat. „Give us life“ ist dann fast schon nur Science, gar keine Fiction. Darin geht es um den Zyklus des Lebens, auf einer kosmischen Skala. Von der Entstehung eines Sterns bis zur Supernova und wieder von vorne. Das finden wir genauso geil. Und dann gibt es daneben „A.O.A./Army of Awesomeness“, in dem es darum geht, wie geil Thrash Metal und Saufen sind.

Womit wir wieder am Anfang des Gesprächs angelangt wären!