THIS MEANS WAR

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Oldschool

Sänger Bert macht keinen Hehl aus der Ausrichtung seiner Band: „Straightforward Punk“, sagt er bereits im ersten Satz, als es darum geht, THIS MEANS WAR vorzustellen. Und es ist eindeutig, dass er eine klare Vorstellung davon hat, wie seine Band zu klingen hat, er ist sich auch nicht zu schade, die Vorbilder beim Namen zu nennen. Manchmal kann es also erfrischend einfach sein, mit einer Band über ihre Musik zu sprechen.

Ihr seid schon lange Teil der Punkrock-Szene und habt schon in anderen Bands gespielt. Warum habt ihr eine neue Band gegründet und noch mal von vorn begonnen?

Nun, Dries, unser Schlagzeuger und mein Zwillingsbruder, und ich tourten 2016 mit unserer alten Band ­CONVICT als Support für AGNOSTIC FRONT durch Europa. Während der langen Fahrten legten unser Tourmanager Danny und die Jungs von AGNOSTIC FRONT immer wieder alten Punkrock auf und „This Means War“ von OLD FIRM CASUALS, das gerade erschienen war, lief ebenfalls in Dauerschleife, ihr Song „Perry boys“ war unser Favorit als Singalong! Da wurde die Idee geboren, eine richtige Punkrock-Band zu gründen. Der Rest ist Geschichte.

Erzähl uns bitte was über euer neues Album, worum geht es euch da?
„Heartstrings“ ist reinster Oldschool-Punkrock, es sind lauter Hymnen. Wir sind schon so lange dabei und wir wollten schon immer mal ein Album schreiben, das wir so auch selber hören wollen würden. Es gibt ja nicht mehr so viele Bands, die in diese Sparte fallen. Klar, du hast die großen Namen wie GBH, COCK SPARRER, SHAM 69, COCKNEY REJECTS, DIE TOTEN HOSEN, die touren auch alle noch, aber wo sind die neuen Bands? Es ist die Liebe zu melodischem Streetpunk, darum haben wir diese Band gegründet. Im Laufe der Produktion haben wir viel OLD FIRM ­CASUALS, STREET DOGS, DROPKICK ­MURPHYS gehört. Das gab grob die Richtung vor, aber als wir zusammen die Songs geschrieben haben, wussten wir direkt, wo es hingehen soll.

Haben euch die Erfahrungen mit euren alten Bands da geholfen?
Wenn ich eins gelernt habe, dann dass DIY immer noch wichtig ist. Du musst an dich glauben, dich zwingen, jede Woche zu proben und neue Songs zu schreiben. Spiel in dunklen, schwitzigen Klubs vor zwanzig Leuten und nimm nichts als selbstverständlich. Harte Arbeit zahlt sich irgendwann aus. Also gib niemals auf!

Als ich neulich mit jemanden aus den Niederlanden gesprochen habe, war er nicht so glücklich über die Szene in seiner Heimat und meinte, es sei besser, Shows in Deutschland zu spielen. Siehst du das auch so?
Nun, wir kommen aus den Niederlanden und Belgien und ja, unsere Szene ist eher klein, aber enthusiastisch. Hier kennt fast jeder jeden, wenn du ein Konzert gibst, kennst du also so gut wie jeden im Publikum. Deutschland hat mehr Einwohner, mehr Punks, mehr Klubs. Dort zu spielen ist einfach, denn es gibt mehr Läden und die Szene ist größer. Immer wenn wir nach Deutschland kommen, fühlen wir uns wirklich willkommen, es ist wie unser zweites Zuhause.