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ZOMBI

2020

Betrachtet man das bisherige sechs Platten (plus ein erster Kasettenrelease von 2001) umfassende Schaffen des aus Pittsburgh stammenden US-Duos Steve Moore und Anthony Paterra, wäre es schon unverschämt, würden diese behaupten, eine Band wie die italienischen Progrocker GOBLIN, die sich vor allem durch die Soundtracks für die Dario Argento-Filme „Profondo Rosso“ und „Suspiria“ in den Siebzigern einen Namen machen konnten, hätte keinen Einfluss auf ihre Musik gehabt. Zumal „Zombi“ der italienische Veröffentlichungstitel von George Romeros Zombie-Epos „Dawn Of The Dead“ ist, für das wiederum GOBLIN den nur in Europa verwendeten Soundtrack komponierten. Aber es gibt solche Bands. Was, JOY DIVISION? Noch nie von gehört. Die typischen GOBLIN-Elemente sind jedenfalls bei allen bisherigen Platten von ZOMBI nur schwer zu überhören, Moores und Paterras Musik deswegen als reinen Rip-off zu bezeichnen, wäre aber dennoch ungerecht, denn die beiden US-Amerikaner verstehen das wohl eher als Hommage mit nötigen oder unnötigen Modernisierungstendenzen, und sind in dieser Hinsicht auch nicht weit von MASERATI entfernt. Zusätzliche Gitarrensoli hat diesmal Phil Manley von TRANS AM beigesteuert, was „2020“, dem ersten neuen ZOMBI-Album seit fünf Jahren, auf jeden Fall einen schön wuchtigen, rockigen Sound beschert. Ansonsten hat sich am bekannten Rezept von Moores und Paterras Instrumentalrock nichts wirklich geändert, die neben Einflüssen von John Carpenters Filmmusik diesmal auch eine etwas kantigere KING CRIMSON-Qualität aufweisen. Für mich sind ZOMBI gerade wie gemacht für die persönliche Heavy Rotation und haben mit „2020“ sicherlich nicht ihr schlechtestes Album aufgenommen.