Foto

TUNNELBOHRER

A Snail’s Dream

Der TUNNELBOHRER ist eine unzerstörbare Maschine. Bohrt und bohrt und bohrt seit 2011, ohne dass sich Abnutzungserscheinungen am Soloprojekt des Düsseldorfers Guido Birsl zeigen. Wer von sich aus auf Bands wie MORTICIAN und GODFLESH verweist, kann kein schlechter Mensch sein, sind letztere doch eine Industrial-Metal-Institution und erstere eine skurrile, extrem tief gestimmte Death-Metal- und Gore-Kapelle, die allerdings doppelt so viel Personal für ihr mit schäbigen Samples garniertes Grunz-Massaker braucht wie der TUNNELBOHRER. Der TUNNELBOHRER hat auf seinem vierten Langspieler zwanzig Songs vereint, die mit ihrer Mischung aus simpel programmiertem Schlagwerk, ultratief gestimmter Gitarre, Fünf-Euro-Keyboard, verzerrter Grunzstimme und songwriterischen Experimenten so eigen wie unterhaltsam sind. Vorausgesetzt, dass man bereit ist, seine konventionellen musikalischen Grenzen zurückzulassen. Und ja, ich mag den TUNNELBOHRER für seine Spleenigkeit.