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SLOW CRUSH

Aurora

Wer SLOW CRUSH zum ersten Mal hört, dem könnten zunächst die eigenen Hörgewohnheiten im Wege stehen. Nicht dass der sphärische Shoegaze, der seine Herkunft aus dem Hardcore sowie allerhand Spielarten, die mit dem Zusatz „Post-“ beginnen, gerne lautstark betont, komplett neu wäre (nicht zuletzt NOTHING liefern mit ihrem neuen Album einen vergleichbaren Sound), allerdings ist der Mix der einzelnen Elemente etwas, woran sich die Geister bei der Band aus Belgien und UK durchaus scheiden können. Der meditative Gesang schwebt hier nicht wie üblich über allem, sondern er droht immer wieder von den Instrumenten, besonders von der Gitarre verschluckt zu werden. Dass dieser Sound aber kein Unfall ist, beweist nicht nur die Tatsache, dass bereits der Mix der letzten EP von SLOW CRUSH ein ähnliches Konzept verfolgte. Auf diese Weise tritt auch die ausgesprochen gelungene Gitarrenarbeit viel deutlicher zu Tage, wie sowieso alle Instrumente viel mehr Raum bekommen. „Aurora“ wirkt fast wie ein Instrumental-Werk, das seinen alleinigen Reiz eben nicht aus der Performance von Sängerin Isa Holliday zieht, der aber trotzdem, gerade in ruhigen Passagen, ein unverzichtbarer Teil des Ganzen ist und dieses Album aus der Masse der üblichen Post-Rock-Veröffentlichungen hinaushebt.