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WOLVES & WOLVES & WOLVES & WOLVES

Cursecursecurse

So bissig werden WolvesX4 nicht oft. Üblicherweise geht es in ihren Songs um emotionale Konflikte – mit einem bestimmten Menschen, mit Menschen an sich und immer auch mit sich selbst. Nun finden sich auf „Cursecursecurse“ mit „Excommunicate me“ und „Empires“ regelrechte Protestsongs, gut so! Auf dem dritten Album drosseln WolvesX4 das Grundtempo leicht und arrangieren ihre Songs ein bißchen poppiger, im Übrigen bleiben sie beim Americana-Punk, der Fans von I AM THE AVALANCHE oder NOTHINGTON – und natürlich HOT WATER MUSIC – kaum Eingewöhnung abverlangt. Jedenfalls sind WolvesX4 meist supertraurig, wenn sie nicht wütend sind, und Sänger Brian Woodall lädt seine bärtig wirkende Stimme voll mit diesem Schmerz. Die Songs aber sind trotzig-euphorische Mitsinglieder, die für ein Happy End sorgen müssen, wo die Texte keines liefern. Von ihren Gesangslinien ist die Band aus North Carolina zu Recht so überzeugt, dass sie Woodalls Worte auch mal nur mit einfacher Gitarrenbegleitung stehen lässt, wie in „Same old sin“. Jede Sekunde erwartet man den Einsatz der vollen Bandbesetzung – um sich schließlich von dem Kniff, diesen nicht geliefert zu bekommen, begeistern zu lassen. „Cursecursecurse“ bringt viele derart geglückte Momente und taugt bei aller Rede von Wölfen und Bissigkeit ebenso gut als begleitender Golden Retriever für den emotionalen Support.