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MAYHEM

Daemon

Die Geschichte von MAYHEM reicht aus, um ganze Seiten zu füllen, die Tragik hinter der Band ist unvorstellbar und manchmal wundert es nicht, dass MAYHEM vollkommen durchgeknallte Musik veröffentlichen.

Dieses tun sie jetzt mit ihrem tatsächlich erst sechsten Album „Daemon“, das wieder schier unfassbar geworden ist. Wenn „Ordo Ad Chao“ 2007 der vertonte Wahnsinn war, der seinen Ausdruck in völliger Dissonanz und Unschärfe im Sound fand, war „Esoteric Warfare“ 2014 die reingewaschene Version davon, „Daemon“ ist hingegen die vertonte Hölle.

Hier treffen wieder psychotische Melodieführung auf unerlässliche Blastbeats – Hellhammer trägt seinen Namen mittlerweile zu Recht – und einen Attila Csihar, der sich mit seine schlimmsten Dämonen vereint und sich durch seine Texte faucht, schreit, jubiliert und singt.

Jede Sekunde der dissonanten Raserei verschafft körperliches Unwohlsein, etwas, das kaum einer zweiten Band wie MAYHEM gelingt, aber sie klingen dabei so brillant und transparent wie nie zuvor.

Jeder Ton und jedes Instrument ist hörbar, selbst der Bass ist laut und deutlich. Mayhem bedeutet 2019 Handwerk auf höchstem Niveau und vertonter Extremismus im positiven, höllischen Sinne.