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SUBTERFUGE

Dots.

Dass man mit einem überschaubaren Output von fünf Alben (und zehn Singles) in dreißig Jahren kein Fleißkärtchen bekommt, ist klar. Ebenso steht fest, dass bei den Düsseldorfer Vorzeige-Indierockern das Motto stets lautete: „Klasse statt Masse“. Zu den Anfangstagen von SUBTERFUGE hätten sie gut auf Alan McGees Creation Records gepasst, der sonnendurchflutete Gitarrenpop mit hinreißenden Melodien und magnetischen Hooks verband die besten Momente von Bands wie TEENAGE FANCLUB und RIDE. An diesem Ansatz hat sich im Laufe der Jahre wenig geändert. Mit „Dots.“ haben die Janglepop-Veteranen nun ein beeindruckendes Reunion-Album eingespielt. Altersmilde bleibt hier weitgehend aus, die Subs konzentrieren sich weiterhin auf ihre Kernkompetenzen. Die Vorlieben für Zuckerwatte-Harmonien ist natürlich ebenso vorhanden wie die geschickt verwobenen Gitarrenflächen und so clevere wie verspielte Arrangements. Was mehr und mehr sichtbar wird, ist eine schwer zu leugnende Faszination für das Spätwerk der BEATLES und die kreativsten Momente der Spätsechziger-Psychedelia. Dennoch besitzt „Dots.“ eine zeitlose Eleganz, es ist ein in warmen Klangfarben intoniertes Album, das seine besten Trümpfe erst nach mehreren Durchläufen ausspielt. Dann nämlich entwickelt es einen beinahe unheimlichen Magnetismus, dem schwer zu entkommen ist.