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E.T. EXPLORE ME

Drug Me

2019 schon kam „Shine“, das Debütalbum der aus Jereon Blijleve (bs, synth), Jeroen Kruijs (dr) und Joost Varkevisser (org, synth, bs, voc) bestehenden E.T. EXPLORE ME aus Haarlem in den Niederlanden. Und die Platte, die Beat-Man damals aus purer Begeisterung nach einem Konzerterlebnis der Band veröffentlicht hatte, war tatsächlich schon von 2018. Sechs Jahre also haben sich die Extraterrestrials mit dem neuen Album Zeit gelassen (ach ja, eine Pandemie war da ja auch noch), das der Voodoo Rhythm-Boss in der ihm eigenen Überschwänglichkeit als „Drum’n’Bass Psych Punk LSD Massacre“ beschreibt und an anderer Stelle als „Fuzz-Shred-Punkrock-Panzerfaust“. Ganz klar: E.T. EXPLORE ME haben sich verändert, weiterentwickelt, wir beschrieben das Debütalbum als „psychedelische Fuzz-Orgie mit Surf-Momenten und schwülstigem Swamp-Blues“. Ganz klar ist das Trio elektronischer geworden, es bleept und zirpt an allen Ecken und Enden. Und da ist dieser verbindliche Groove, diese fast schon tanzbare Kante („President“), und der Gesang raunt so beschwörend wie einst bei FLASH AND THE PAN. Apropos: deren seltsam reduzierte Art des Rock’n’Roll erkenne ich auch hier wieder. In 14 Songs liefern E.T. EXPLORE ME auf „Drug Me“ eine Art musikgewordenen Pilz-Trip ab, bunt gemischt aus Krautrock, Psychedelic, SUICIDE, SILVER APPLES und was sonst noch heilig ist. In zig Schichten haben sie Sounds übereinander gestapelt, das macht einen ganz huschig und bringt einen ganz ohne nebenwirkungsbehaftetes Pillenschlucken und Pulverschnupfen in andere Sphären. Lecker!