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LOVE MACHINE

Düsseldorf – Tokyo

Dass ausgerechnet ein dicker japanischer Junge auf dem Worringer Platz, dem Junkie-Hauptquartier der Landeshauptstadt, das Albumcover ziert, hat schon ein Geschmäckle. Davon abgesehen ist den Freunden der üppigen Gesichtsbehaarung mit dem vierten Album nun ein richtiger Schritt nach vorne gelungen. Der Großteil der Songs ist deutschsprachig, mehr und mehr hat die Band sich freigeschwommen von den bösen Geistern des Laurel Canyons. Die Tendenz geht auf „Düsseldorf – Tokyo“ eindeutig Richtung Indiepop, das erweiterte Line-up tut der Band gut, die geschickt verwobenen Gitarren der Herren Wursthorn und Siems janglen durch zehn feinsinnig arrangierte Pop-Nummern, die mit gelegentlichen Tendenzen zu Singer/Songwriter-Schwermut (siehe ELEMENT OF CRIME) allesamt einen roten Faden finden, der das Paket zusammenbindet. Mit Marcel Rösches brummeligen Bariton bekommen die Songs dann auch ein in sich ruhendes, ruhiges Fundament. Ein modernes, urbanes und weltgewandtes Album mit tollen Melodien, intelligenten Hooks, dabei eingängig und unergründlich zu gleichen Teilen.