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MUNICIPAL WASTE

Electrified Brain

Wenn man MUNICIPAL WASTE als Party-Thrasher bezeichnet, dann greift dies zu kurz, denn die Amerikaner sind mehr als das. Auf ihrem siebten Studioalbum wird das vor allem dann deutlich, wenn sich die Songs in Details verlieren, für deren Ausarbeitung vor der Corona-Zwangspause wohl keine Zeit gewesen wäre. „Electrified Brain“ ist so zwar ein typisches Werk für die Band, erweitert das Spektrum des Quintetts aber deutlich. So sind sowohl der klassischen Heavy-Metal-Anteil („Restless and wicked“ oder „High speed steel“) als auch der Crossover-Faktor („Last crawl“ oder „Thermonuclear protection“) gestiegen. Von Arthur Rizks Produktion vortrefflich in Szene gesetzt entspinnt sich so ein Album, das im Vergleich mit den letzten Scheiben der Gruppe frischer und musikalisch gehaltvoller daherkommt. Ein gewisser Partyfaktor kann Ryan Waste dabei natürlich nicht abgesprochen werden. Doch sind MUNICIPAL WASTE (musikalisch) eben mehr als das, klamaukig wird „Electrified Brain“ bei aller Tanzbarkeit nämlich nie. Unterhaltsames Album, das durch seine Vielschichtigkeit auch nach mehreren Durchläufen noch Spaß macht!