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SONIC DAWN

Enter The Mirage

Nicht erst mit diesem Album fallen die Kopenhagener Neo-Psycher SONIC DAWN angenehm auf. „Enter The Mirage“ ist ihr sechstes Langvinyl seit dem 2013er-Debüt, und mit den drei bislang auf Heavy Psych erschienenen Kopplungen haben sie das Niveau stets ein wenig weiter anheben können. Im kreativen Zentrum der Band steht Emil Bureau, der als Multi-Instrumentalist neben den Gesangsparts sämtliche Gitarren, Keyboards, Flöte und sogar Sitarbegleitung zum Album beisteuert. Die zehn Songs des Albums spielen in einer Klasse für sich, die Garagen-Eskapaden, die Ausflüge in Acid Rock werden immer weniger, dafür macht sich mehr und mehr eine Tendenz zu lupenreinem Haight-Ashbury-Sound breit, die der Band bestens zu Angesicht steht. Die drei Dänen decken aber die gesamte Bandbreite des Psychedelic Rock der späten Sechziger ab, ohne sich dabei in allzu weit ausufernden Instrumental-Masturbationen zu verlieren, sie konzentrieren sich aufs Wesentliche, und das ist eben ein gutes Songwriting. Dabei haben sie natürlich seiltänzerische Sicherheit, wenn es darum geht, Songstrukturen mit Arrangements, Effekten und dem nötigen „Bling Bling“ aufzupeppen, ohne dass hier irgendetwas überladen oder überproduziert wirkt. Ein wirklich fesselndes Ausnahmealbum, das in der Live-Präsentation noch gewinnen wird.