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CAPRA

Errors

Als CAPRA vor zwei Jahren ihr Debüt „In Transmission“ vorgelegten, ist das Quartett aus Lafayette, Louisiana noch nicht in die Nähe von GEL gerückt worden. Damals waren diese längst noch nicht so bekannt und omnipräsent wie heute. Gleichwohl stehen die Chancen gut, dass den Fans von GEL auch CAPRA gut gefallen werden. Dass es auf „Errors“ metallischer zugeht, geschenkt. Die Hardcore-Zentrierung des Materials ist durchweg gegeben. Die Gruppe um Frontfrau Crow Lotus präsentiert sich auf ihrem zweiten Werk in einem positiven Sinne erfahrener und professioneller. Die Songs klingen dringlicher und pointierter, ohne dass dies Einbußen hinsichtlich der Variabilität nach sich zieht. Vielmehr wirkt der metallische Hardcore mit Mathrock-Kante, auf den der Vierer weiterhin setzt, insgesamt sowohl bissiger und unbequemer als auch breiter aufgestellt und damit tiefer, was den Wirkungsraum anbelangt. Die vertonte Wut ist dabei beachtlich. Der Vierer aus Lafayette betreibt schonungslosen Frustabbau und putscht sein Publikum unerbittlich auf. CAPRA kommen schnell auf Betriebstemperatur und wüten dann ohne Unterlass. Wichtig dabei: die Tracks basieren auf schroff-eingängigen Hooklines, die für Erinnerungswert sorgen. In diesem Punk(t) sind Crow Lotus und ihre Mitstreiter dem Gros ähnlich positionierter Bands auf „Errors“ mindestens eine Nasenlänge voraus.