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VILLAGES

Excessive Demand

Wenn es die Band aus Dresden auf ihrer Bandcamp-Seite nicht selbst schreiben würde, wäre es einem fast unangenehm, es zu erwähnen, denn auch VILLAGES machen wie so viele Bands gerade wohl irgendwie Post-Punk, ein natürlich weit gefasster Begriff. „Excessive Demand“ ist nach „ILL AGES“ von 2017 die zweite VILLAGES-Veröffentlichung, auf der es die Band durchaus versteht, den unterkühlten synthielastigen und kantigen Rock der späten Siebziger beziehungsweise frühen Achtziger in modernisierter Form überzeugend darzubieten, ohne aber die Intensität von britischen Bands wie GANG OF FOUR oder WIRE zu erreichen. Rein klangästhetisch und spielerisch gibt es an VILLAGES nichts auszusetzen, aber auch hier fehlt es songwriterisch an wirklich wiedererkennbarem Material. Ebenfalls nervig sind die häufigen Kopfstimmen-Entgleisungen, die schon bei den EDITORS unerträglich waren, die ihre Band ja in jedweder Hinsicht an die Wand gefahren haben. VILLAGES können sich aber nicht so richtig entscheiden, was sie sein wollen, nett eingängiger Synthpop oder kantiger Post-Punk. Letztendlich macht man einfach zu wenig aus den immer wieder aufblitzenden guten musikalischen Ansätzen, die dann im mäandernden Gesamtsound verpuffen.