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FALSE FED

Let Them Eat Fake

Supergroup-Alarm ...? Auf dem Sticker auf dem Cover heißt es „Featuring members of DISCHARGE, MINISTRY, AMEBIX, NAUSEA“, und ein Blick ins Kleingedruckte offenbart dann die Namen Jeff „JJ“ Janiak (voc), Stig C. Miller (gt), JP Parsons (bs) and Roy Mayorga (dr). Ersteren kennt man seit 2014 als Sänger von DISCHARGE, zweiteren von AMEBIX und ZYGOTE, letzteren von NAUSEA, MINISTRY, THORN und ebenfalls AMEBIX – nur Parsons scheint ein eher unbeschriebenes Blatt zu sein, ein Freund von JJ. Wie die aus Boston stammenden FINAL GASP, die gerade via Relapse ihr Debüt veröffentlicht haben, sind FALSE FED auch auf den Spuren von KILLING JOKE unterwegs („Dreadful necessities“ klingt wie eine Variation von „Follow the leaders“) und damit unter all den Namedrop-Bands am ehesten noch in der Nähe der Deathrock-Crusts AMEBIX zu Hause, wobei JJs Gesang hier eher mal an Vic Bondi erinnert (siehe „Massdebate“) als an seinen Einsatz bei DISCHARGE. Sieben Songs finden sich auf „Let Them Eat Fake“, veröffentlicht auf dem NEUROSIS-Hauslabel Neurot Recordings, und man kann aus den Zitaten im Bandinfo herauslesen, dass es sich bei FALSE FED wohl um eines dieser typischen Pandemie-Projekte handelt, bei dem sich Freunde über Distanz die Bälle respektive Audiodateien zuspielten. Ob man diese wirklich gelungenen, packenden Songs jemals hierzulande live dargeboten bekommen wird, ist also zweifelhaft. Schön: auch in der CD-Version sind die handgeletterten Texte im Klappcover-Inneren lesbar.