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FAME ON FIRE

Levels

Das mit dem Covern ist eine verzwickte Sache. Auf der einen Seite ein Segen, denn es ist vergleichsweise leicht, sich mit der (Metalcore-)Version eines völlig genrefremden Songs ins Gespräch zu bringen. Zum Fluch wird es, wenn eine Band nicht aus dem Schatten ihrer Coversongs treten und ihren Eigenkompositionen kaum Gehör verschaffen kann. In dieser Lage befinden sich FAME ON FIRE gerade. Bestanden die Veröffentlichungen bisher aus fast ausschließlich aus Fremdmaterial, das so breit gestreut ist, dass sich unter ihnen „Shape of you“ von Ed Sheeran (puh!), „Smells like teen spirit“ von NIRVANA (das gehört eigentlich als Cover verboten!) oder „All the small things“ von BLINK-182 (warum!?) die Klinke in die Hand geben. Nun bringen sie also mit „Levels“ eigene Songs an den Start, um damit die Hörer zu überzeugen, die die Band bisher nur durch Stücke wahrgenommen haben, die andere geschrieben haben. Kann das gelingen? „Levels“ ist sehr hochwertig produziert, was heute aber auch nur bedeutet, dass da jemand einen Computer bedienen kann. Was den Songs natürlich fehlt, ist das Aha-Erlebnis, weil eben nicht der aus dem Original bekannte Refrain auf einen wartet. Insgesamt ist „Levels“ eine durchproduzierte, in weiten Teilen Pop-Radio-taugliche Platte ohne Ecken, Kanten oder gar Überraschungen. In großen Teilen so überflüssig wie die Coversongs der Band.