Foto

JANE WEAVER

Flock

Manchmal kommt eins zum anderen. Selten wird eins zum anderen. Fast nie gelingt es, zwei hervorragende Alben in ein noch besseres zu verwandeln. Jane Weaver hat es vollbracht, die Platten „The Silver Globe“ und „Modern Kosmology“ durch Dekonstruktion und Re-Arrangement in eine noch stringentere Version zu morphen. „Loops In The Secret Society“ nennt sich das verwegene Experiment. Der auch vorher schon unwirkliche und surrealistische Entwurf von Popmusik wurde mit einem eklektizistischen Krautrock-Unterbau versehen. Und schon machten sich die umgebauten psychedelischen Soundscapes ein weiteres Mal auf den Weg zur Sonne. Dieser selbstreferenziellen Welt entkommt Weaver mit „Flock“. Zehn euphorische Lieder, die es sich zwischen ST. VINCENT, THE HOLYDRUG COUPLE und Prince gemütlich machen. Die Keyboards und Synthies sind auf Achtziger Jahre eingestellt. Bei aller Leichtigkeit scheint gerade auf rhythmischer Ebene die technische Versiertheit der beteiligten Musiker:innen durch. Die Gitarre wildert in der TALKING HEADS-Diskografie und wirft dem Album einen hübschen Soul-Schleier um. Wenn man Jane Weavers „Flock“ hört, müsste man eigentlich mal damit aufhören, Popmusik mit Plastikmüll gleichzusetzen.