ELÓI

Florent Grouazel, Younn Locard

„Kanake“ ist das hawaiianische Wort für „Mensch“ und wird für die Bewohner der südwestpazifischen Inseln verwendet. Das betrifft auch die Einwohner der französischen Kolonie Neukaledonien, aus der der namensgebende Protagonist dieses düsteren Bandes stammt.

Auch die Handlung beginnt im Jahr 1837 auf dieser Inselgruppe und spielt im weiteren Verlauf des Bandes vollständig auf einem französischen Expeditionsschiff. Dunkelheit ist das inhaltlich wie grafisch dominierende Element.

Die mit klarem Strich gezeichneten schwarzweißen Bilder tauchen teilweise fast vollständig in dichten dunkelblauen Schattierungen unter. So unterschiedlich sie auch agieren mögen, eines haben alle Handelnden gemein: Jeder einzelne ist ein Produkt seiner Erziehung.

Jeder verschwindet in seiner eigenen Welt der geistigen Umnachtung: Von Wissenschaft, Religion, Standesdünkeln, Vorurteilen, Rassismus, Naivität, Angst, Sadismus, Unwissen ... Was sich wiederum 1:1 auf die Gegenwart (und alle Zeiten) übertragen lässt.

„Elóis“ lässt die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Und macht bewusst, dass richtiges Handeln immer auch eine Frage des Standpunktes ist.