REVEAL

Flystrips

Das Schwedenquartett REVEAL bezeichnet sich selbst als Black-Metal-Band, aber ihr zweites Album tönt mächtig nach Deathrock. Bis auf die blanken Knochen haben REVEAL ihre Musik reduziert, klar getrennte Instrumente, keine Trigger, nur organischer Sound, der allerdings beim cleanen Gesang mit einer ordentlichen Portion Hall versehen wurde, so dass „Flystrips“ irgendwie auch nach einer obskuren Psych-Kapelle klingt.

Sänger Crack trägt seinen Namen sicher nicht ganz umsonst und metzelt sich mit seiner relativ hohen Stimme laut und deutlich durch diverse Tötungsfantasien und Texte über Krankheiten. Ein weiteres prägendes Merkmal sind die immer leicht dissonanten Gitarrenläufe, die weniger auf das Riff als vielmehr auf lose Tonfolgen setzen und das Stresslevel der Musik hoch halten, REVEAL aber auch zu einer alten Punkband machen, ich denke an das erste Psych-Werk der DWARVES, das Kauzige in DARKTHRONE und an den Punk der Sechziger, der damals nur noch nicht so hieß.

„Flystrips“ ist nun sicher kein Album für den Alltagsgebrauch, taugt aber durchaus für das Abreagieren schlechter Laune auf hohem Lautstärkepegel. Dein Nachbar wird dich dafür hassen.