ROBOCOP

Frank Miller, Juan José Ryp, Steven Grant

Im Original wurde diese Comic-Umsetzung von Frank Millers ursprünglichem Drehbuch für Irvin Kershners 1990 entstandenem Film „RoboCop 2“ in den Jahren 2003 bis 2006 veröffentlicht. Die erste „RoboCop“-Comic-Umsetzung gab es allerdings bereits 1990 von Marvel.

Die deutsche Ausgabe kommt marketingtechnisch natürlich zum richtigen Zeitpunkt, da das blutleere Remake von Paul Verhoevens Klassiker den Namen „RoboCop“ wieder in das öffentliche Gedächtnis zurückgebracht hat.

Auch wenn Remake und Comic bis auf die Hauptfigur Alex Murphy – ein ermordeter Polizist, dessen Überreste in einem Roboter weiterexistieren – wenig miteinander gemein haben. Stattdessen bekommt man hier Millers eigentliche Version der Fortsetzung von Verhoevens Film geliefert, die zwar deutlich schwächer als das Original ausfiel, aber dem Genre-Fan immer noch rasante und brutale SciFi-Action bot.

Die große Enttäuschung beim Comic ist, dass Miller bis aufs Cover nichts wirklich kreativ beigesteuert hat, das Projekt allerdings überwachte. Grant liefert einem damit zwar die unzensierte „RoboCop 2“-Geschichte – damals galt sie als unverfilmbar –, die aber deutlich konfuser ist und insgesamt stark vom Film abweicht.

Hätte Miller selbst zum Zeichenstift gegriffen, wäre das Ergebnis sicherlich interessanter ausgefallen. Stattdessen überließ er diese Aufgabe dem Spanier Juan José Ryp, der den detailversessenen Stil von Millers „Hard Boiled“-Partner Geof Darrow mit steriler Computer-Grafik zu kopieren versuchte.

Zwar fließt dabei jede Menge Blut, aber intellektuelle oder ästhetische Stimuli gehen von der Geschichte wahrlich nicht aus, da macht es nach wie vor mehr Spaß, sich Kershners Film noch mal anzusehen.