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INTER ARMA

Garbers Days Revisited

Cover-Alben sind entweder die Hölle ... oder himmlisch gut. „Garage Days Revisited“ war so eine gelungene Cover-Platte. METALLICA machten damit unter anderem MISFITS in Metal-Kreisen bekannt. Der Titel des Cover-Albums von INTER ARMA spielt einerseits darauf an, andererseits auf den Namen des früheren Proberaums der Band aus Richmond, Virginia, die 2019 ihr viertes Album „Sulphur English“ veröffentlichte und damit einen gewissen Richtungswechsel dokumentierte: dunkel, laut, metallisch sind sie weiterhin, aber erkennbar anders als bei den früheren Releases. Ihre musikalische Offenheit beweisen sie nun auch mit den Songs hier: „Scarecrow“ von MINISTRY covern sie, „Southern man“ von Neil Young, klingen bei beiden eher nach sich selbst. Anders ist das bei „Hard times“ von CRO-MAGS, da gibt es lupenreinen Hardcore, und tatsächlich gelingt ihnen sogar „The girl who lives on heaven hill“, einer der schönsten HÜSKER DÜ-Songs, den sie trotz brutalen Geknüppels nicht seiner Seele berauben – ganz große Kunst. „March of the pigs“ von NINE INCH NAILS lässt mich emotionslos zurück, die Urheber des Originals interessierten mich noch nie. „In league with satan“ von VENOM ist auch geglückt, hier sind INTER ARMA zu Hause, „Runnin down a dream“ von Tom Petty ist ungewöhnlich, nie und nimmer hätte ich INTER ARMA hier erkannt, und zum Schluss wird noch „Purple rain“ von Prince sehr cool und original umgesetzt. Smart gemacht, gerade weil die Band die Originale nicht einfach in ihrem Sound runterspielt, sondern diesen folgt. Schade nur, dass es nicht Linernotes zu jedem Song gibt.